Verschärfte Vorlagen

Sie sind wieder da, die Templates. Naja: Einige davon: Von den zuletzt 400 sind nur etwa 70 über geblieben. Immerhin sind diese jetzt "verschärft" ;-)

Schuld an der Ausdünnung sind geänderte - verschärfte - Kriterien: Ein Template muss nun responsiv, valides HTML 5 und dazu auch noch barrierefrei sein, um in den Listen aufzutauchen.

Durchgängig valides HTML 5 wäre nicht so ein Aufwand gewesen: Die meisten halbwegs sauber gemachten älteren XHTML-Templates verkraften die geänderte DocType-Definition ohne mit der Wimper zu zucken und ich habe schon bisher alle Neuankömmlinge durch den Validator gejagt, bis sie grün waren.
Etwas mehr ist zu tun, wenn ein Template auch barrierefrei sein soll. Aber auch hier habe ich in den letzten Jahren viele Templates auf Vordermann gebracht und schon einiges an Übung darin.

Responsiv ist der größte Ausmister

Heute noch ein nicht-responsives Template zum Download anzubieten, ne, das geht nicht. Das bringe ich nicht übers Herz. Zwar hatten diese alten Teile oft noch erstaunliche Download-Zahlen, aber ich nehme da eher an, dass den Leuten nicht bewusst war, was sie sich damit einfangen.

Ein altes Template auf responsiv umzubauen ist nicht wenig Aufwand. Vor allem die klassischen „Aufklapp-Menüs“ - also: Unterseiten stehen erst im Menü, wenn man die übergeordnete Seite aufruft – das geht am Handy gar nicht mehr. Ja: Für eine Art „Notbetrieb“ kann man schnell mal was basteln; Das mache ich relativ oft bei Websites, wo das alte Template eigentlich noch passt und auch kaum Zugriffe per Handy kommen; aber der Google-Bot meckert und will die Site nicht mehr so gern listen. 
Aber so richtig, „mit alles mit scharf“, da brauche ich gut einen ganzen Tag dafür und das ist den Aufwand nur in Ausnahmefällen wert.

Barrierefrei?

Jaja, da haben 2000 Experten 3000 Meinungen dazu, manchmal auch etwas krude ;-) Ich habe mich für den WAVE-Test als Referenz entschieden, weil er klare und nachvollziehbare Ergebnisse liefert. 
Es gilt: Keine Errors, Alerts so wenig wie möglich (was nicht immer so einfach ist). Bei den Kontrasten drücke ich manchmal ein Auge zu, zum einen weil der Test hier oft recht fehlerhaft ist und zum zweiten, weil sich die ganzen Templates sonst allzu ähnlich sehen würden: Schwarz und weiß. Das ist ein massiver Eingriff ins Design, noch dazu für eine recht kleine Zielgruppe.
Wer das wirklich haben will: Ein bissel CSS und fertig.

Dazu kommen noch die Role-Attribute, Tab-Indizes soweit sinnvoll. Hier muss man aber sagen: Ein „barrierefreies“ Template macht noch keine barrierefreie Seite und man muss sich im einzelnen Fall ohnehin fragen, wie weit man es treiben will. Speziell das Vermeiden von redundanten Links kann sehr mühsam werden und schränkt oft die Benutzbarkeit für „Normalos“ ein.  

Vielleicht mache ich mal ein Template mit allem dran, was Leute so für absolut unabdingbar halten: Schriftgrößen-Schalter, Schwarz/Weiß-Modus, ARIA-Zeugs bei jedem Menüpunkt und all dem geilen Wohlfühl-Shit, den eigentlich eh keiner braucht. ;-)

Probleme mit Frameworks

Es fehlen auch einige moderne Templates, die – würde man annehmen – alle Kriterien erfüllen. Leider: Hier wird oft „übererfüllt“: Es wird alles reingepackt, was man irgendwo mal gehört hat, und das gibt dann ordentlich Redundanzen. So werden zB die Menütitel nochmal per ARIA-Attributen ins Menü gepackt, was nicht nur aufbläht, sondern dann (für Screenreader) eben auch doppelt dasteht.
Ich habe keine Lust, Frameworks zu reparieren, schon gar nicht, wenn das ganze Template kaum mehr als das Framework ist.

 

Photo by Karolina Grabowska from Pexels

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