Was ist da mit dem Metaverse los?

Man kann sich derzeit viele YouTube-Videos ansehen, in denen sich Menschen über das Metaverse lustig machen. Ist Mark Zuckerberg ein Idiot? Ich glaube nicht.

Meta – formerly known as Facebook – macht derzeit viele negative Schlagzeilen: Da wird Geld reingepulvert ohne Ende, in irgendein „Ding“, das jetzt schon völlig veraltet aussieht. Was soll das werden? Ist Zuckerberg auf irgendeinem Trip? Glaubt er im Ernst, dass das einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken wird?

Verrannt in eine fixe Idee?

Man kennt das: Man hat schon SO viel investiert, jetzt kann man nicht aufhören. Heldensagen werden – einmal mehr - berichten von „Er hat nie aufgegeben, hat immer an sich geglaubt“. Nunja: Man sollte sich mal zurücklehnen und sich fragen, ob man noch auf einem richtigen Weg ist. Ich gehe davon aus, dass das bei Facebook passiert ist. 

Facebook hat das gleiche Problem wie Twitter oder andere Social Media: Die allermeisten Menschen nutzen das so, wie es gedacht war: Kontakte aufrecht erhalten, einfach nebenbei, ein Like hinterlassen und passt.
Wirklich Ärger bereiten die Verrückten, die negative Schlagzeilen machen und so das Wohlfühl-Klima stören. Das angenehme Klima, das für gut bezahlte Werbung nötig ist.

Fehlende Werbeeinnahmen

Von irgendwas muss man ja leben, und da gibt es billige Werbung zu „Mit diesem Trick sparst du 90% deiner Stromrechnung“ und teure Werbung wie „Hochwertige Ersatzteile für deinen Ferrari 328“, die zielgerichtet die potentiellen Käufer findet. Dazu muss man aber ein bissel „spionieren“, und das konnte Facebook bisher gut. Bis: Naja – bis da der eine oder andere Riegel vorgeschoben wurde, von der EU, von Apple, von Google.

Anders gesagt: Es wacht zwar auch weiterhin jeden Tag ein Idiot auf, aber Meta findet ihn nicht mehr so leicht. Dafür will man nicht mehr zahlen.

Das Internet neu erfinden

Worum geht es also wirklich? Facebook wurde im Internet groß – und wurde vom Internet aufgerieben. 

Meta sucht die Flucht nach vorne: Das Internet neu erfinden, nach eigenen Regeln. Weg von allem, was ein Konkurrent abgreifen kann, weg von Beschränkungen. Die Server stehen bereit, die Technik ist reif, oder wird es zumindest werden, wenn man mit der vollen Marktmacht reindrückt.

Eine virtuelle Welt, in der das Internet Untertan ist: Man wird sich vielleicht diese Website hier auf einem virtuellen Computer im Metaverse ansehen können – und wir müssen dafür zahlen, dass sie von Meta nicht mit eigener Werbung vollgestopft wird. Ein neues Internet.

Um das klar zu sagen: Das „normale“ Internet wird es natürlich weiterhin geben. Aber für viele nicht mehr einen Mausklick entfernt. Einfach deswegen, weil es im Metaverse keine Maus mehr gibt.

Wir sollten uns vielleicht nicht täuschen lassen von den Haunebu-Plänen, die nur verwirren und ablenken sollen. Kann sein, dass das nichts wird, dass Facebook/Meta als Wikipedia-Eintrag enden wird. Kann aber auch anders kommen.

 

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