Zeitgemäßer Leistenbruch

Das mag manchen wie Frevel vorkommen: Die Menüleiste, möglichst in epischer Breite unter dem Headerbild, mit vielen vielen verschachtelten Ebenen und Menüpunkten – das ist doch die Steuerzentrale jeder Website! Wie sollen Besucher denn sonst auf der Website navigieren?

Ganz frech sage ich: Es geht auch ohne! Ich gehöre zur immer größeren Gruppe, die mehrheitlich ein Smartphone zum Surfen im Web verwenden und immer öfter finde ich nach Klick auf das kleine Menü-Icon nur mehr „Kontakt“, „Impressum“ und „Datenschutz“ - wenn diese Links nicht ohnehin ganz unten im Seitenfuß versteckt sind. Alle Navigation ist auf der Startseite, zum endlos runterscrollen, alle Links zu Unterseiten sind am Ende der übergeordneten Seite – am besten mit Bildchen, die kann man sich leichter merken. Und zur Startseite gelange ich mit einem Klick auf den Header oder das Logo.

Planlos im Menü

In der Praxis sind Menü-Punkte oft nur Ausdruck von Betriebsblindheit der Seiteninhaber und für Normalbesucher wenig hilfreich. Da wird zwischen Service und Angebot unterschieden, ohne dass sich mir der Unterschied erschließt, man verliert den Weg in den zahllosen möglichen Wegen, statt von einem zum nächsten geführt zu werden und man landet immer wieder auf gleichen Seiten, weil sich die Logik nicht erschließt.

Alternativen

Topics oder News with Images (NWI)

Möglichkeit #1 ist, gleich eine im Wesentlichen Blog-artige Struktur zu wählen, etwa mit Topics oder News with Images (NWI). Natürlich reden wir nicht von Tagebucheinträgen oder News, sondern von Fachartikeln oder Produktbeschreibungen. Das funktioniert Out of the Box gut und strukturiert sich von selbst: Neues oben, Altes unten und Ähnliches/Zusammengehöriges direkt bei den einzelnen Themen.

Die klare und strenge Struktur schafft Ordnung und man muss sich keine Gedanken machen, wie man die Seite im Detail gestaltet – es gibt nur eine Möglichkeit.

Womit wir bei den Nachteilen sind: Bildergalerie gibt es, aber eben die vom Modul. Ein besonderes Kontaktformular? Nur mit Krampf und Droplets.

Fazit: Wenn man mit den Beschränkungen leben kann, bekommt man eine einfache und gute Lösung, mit der man schnell viele Seiten auch in die Suchmaschinen bekommt.

Übersicht mit Itemz oder Members

Beliebige Seiten mit allen möglichen Modulen, knackig verlinkt auf der Startseite? Mit Itemz kann man alles machen – man muss es aber auch machen, etwas Fertiges gibt es nicht. Gleiches gilt für die Inhalte: Wenn eine neue Seite in dieses „Menü“ aufgenommen werden soll, muss man das eben auch machen, es geschieht nicht automatisch.

Der Vorteil: Alles ist möglich und flexibel in jeder Hinsicht, auch nachträglich.

ShowMenu2 – Extended

Bild, Titel, Kurztext, Keywords, knackig gestyled: Ja, das geht! Wenn einmal per CSS eingerichtet, muss man sich um nichts weiter kümmern, die Seiten tauchen auf, wie sie im Menü stehen (würden). Inklusive Seiten für Benutzergruppen und in der gleichen Reihenfolge wie im Menü.

Nachteil: Es ist eben das gleiche wie im Menü; Topics oder Bakery würden genau nur einen Eintrag haben.

Teasers

Auch das Modul Teasers bietet sich an, allerdings nur für wenige Einträge. Das Modul ist etwas ungewohnt und kann bei größeren Aufgaben an die Grenzen kommen.

Ebenen einsparen mit Childs2Tabs

Allzu verschachtelte Hierarchien kann man auch mit Childs2Tabs eindampfen.

Das Modul hängt Unterseiten der aktuellen Seiten an ebendiese an. Das funktioniert im Prinzip über den Section-Picker und hat die gleichen Einschränkungen: Es funktioniert nicht mit allen Modulen und kann unerwartete Effekte haben. Problemkinder sind vor allem Formulare und Bildergalerien, das muss man ausprobieren. Mit WYSIWYG-Seiten gibt es keine Probleme, das funktioniert recht gut.

Yep!

Ich könnte alle diese Möglichkeiten mal als Demo + Anleitung machen. Demnächst.

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