Case Study: Suchmaschinenoptimierung

SEO (Suchmaschinen-Optimierung) ist schwer zu fassen und man weiß nicht so recht, wo man beginnen soll. Hier ein konkretes Beispiel, das die Sache vielleicht verständlicher macht.

Ein konkretes und erreichbares Ziel definieren

Aus Gesprächen und Erfahrung weiß ich, dass Berufsgruppen oft einen Webdesigner suchen, der Erfahrung in ihrer Branche hat. Sie googeln also "Webdesign MeineBranche" oder ähnliches.

Ich möchte nun Berufgruppen direkt ansprechen, und ein Blick in meine Referenzen zeigt: Ich habe relativ viele Website für Anwälte gemacht. OK – wie geht das?

Keywords festlegen

Ich möchte also mit einer Seite Anwälte aus Wien anlocken, die eine Website brauchen. Ich lege dazu die Keywords "Webdesign", "Anwälte" und "Wien" fest. Klar könnte ich auch "Homepage" statt Webdesign nehmen, aber ich bevorzuge eher Kunden, die schon etwas mehr wissen – und eine "Homepage" ist eigentlich etwas anderes. Ich muss mich eben entscheiden. Ich hätte Google Trends bemühen können – aber das Wort "Homepage" verwende ich auch sonst nie.

"Anwalt" oder "Anwälte"? Man müsste sich verrenken, um eine knackigen Titel mit "Anwalt" zu finden und Google weiß ohnehin, was Einzahl und Mehrzahl ist.

"Wien" steht in den Website-Optionen meiner Site und nebenbei im Impressum und in Google Places. Google weiß, dass meine Website bei Suchanfragen aus Wien bevorzugt werden soll – und nicht bei Suchanfragen aus Stuttgart. Ich kann "Wien" also weglassen, weil der Begriff insgesamt gut bedient ist.

Ergo: "Webdesign für Anwälte" - einfach und kurz.

Umsetzung

Ich schreibe also einen Artikel, in dem diese Wörter relativ oft vorkommen. Anwalt, Anwälte, Kanzleien, Webdesign und artverwandt.

Das muss nicht unbedingt Weltliteratur sein, aber allzu blöd sollte es auch nicht sein: Schließlich will ich ja nicht nur Besucherzahlen, sondern vor allem Kunden.

Der Artikel muss eine gewisse Mindestlänge haben - 2000 Zeichen, aber mehr ist natürlich besser. Die "Keyworddichte" sollte so sein, dass es noch glaubwürdig aussieht.

Vor allem achte ich darauf, in regelmäßigen Abständen <h2> und <h3> Überschriften mit den Keywords einzubringen, dann muss ich mich im Text dazwischen nicht allzusehr verkrampfen.

Bilder und Links:

Referenzen wirken - und deswegen hebe ich mir die Sidebar für einige Bildchen auf: Screenshots + Links auf die Seiten meiner Kunden, die zum Thema passen: eben Anwälte, aber auch Prozessfinazierer und Inkasso-Büros. Das hat einen praktischen Nebeneffekt:

Gerade bei Links gibt es häufig Missverständnisse. Natürlich ist es zuerst einmal wichtig, dass viele Links zu meiner Website zeigen - aber genauso wichtig ist es, dass ich Links zu anderen setze. Und zwar zu seriösen Websites, die zum Thema passen. In diesem Fall gehören diese alle zum Thema "Anwälte". Das wiederum verortet meine Seite in diesem Umfeld und es ist allen geholfen.

Da die Links alle nacheinander in der Sidebar (am Ende des Quellcodes) sind, werden sie nicht sehr stark gewertet. Links innerhalb des Textes (mit etwas Text dazuwischen) ziehen besser, aber das hätte Kompromisse im Design nötig gemacht.

OnPage-Optimierung

OnPage heißt: Was ich direkt selbst machen kann.

Das Wichtigste für Google sind die Seitentitel.
<title>Was auch immer </title>
Weil es viele Arten von "Titeln" gibt, verwende ich hier immer <title> um das zu bezeichnen, was letztlich (zumindest zum Teil) in diesem Tag landet.

Grundsätzlich gibt es 2 Stellen, wo du <title> angibst: a) In den Optionen unter Seitentitel und dann b) nochmal bei jeder Seite selbst unter Seitenoptionen.
Je nach dem, wie dein Template das festlegt, wird meist eine Mischung aus beiden erzeugt: a – b
Zb: "Meine Website - Kontakt"

In diesem Fall jetzt verwende ich Topics. Da das Modul selbst Seiten erzeugt, wird der <title> aus dem Titel des Topics erzeugt. Gleiches gilt für News und Bakery.

Damit das funktioniert (und nicht der immer gleiche <title> der WB-Seite erzeugt wird) muss das Modul "SimplePageHead" installiert und im Template eingebunden sein.

SimplePageHead regelt dynamisch, ob und wie der <title> zusammengesetzt wird.

Die Seitenbeschreibung (Meta-Description) wird von Google ebenfalls in den Suchergebnissen angezeigt. Ein Suchender wird sie kurz überfliegen ("screenen"), und dann sehr schnell entscheiden, auf welches Suchergebnis er klickt.

Die Seitenbeschreibung soll also "verheißungsvoll" sein und dem Suchenden die Antwort auf seine Frage versprechen.

In den Google-Index bringen

Da auf der beesign.com Startseite AnyTopics eingebunden ist, wird der neue Artikel dort gleich angezeigt und der Bot findet ihn schnell.

Auf beesign.com ändert sich nicht alle Tage was und der Google-Bot schaut immer wieder mal vorbei. Eine Sitemap ist daher nicht nötig.

Um das trotzdem etwas zu beschleunigen, kann ich den Artikel auf Facebook einbringen. Wichtig: Mit einem "starken" Bild, sonst beachtet das niemand. Das bringt gleich mal ein paar Besucher - und weil auf der Site auch Google Analytics läuft, kriegt Google das auch gleich mit. Der Artikel ist also innerhalb eines Tages gelistet.

Ranking

Aufpassen: Google stellt die Suchergebnisse individuell zusammen. Wenn du etwas suchst, und dann eine bestimmte Seite anklickst, rankt Google diese Seite für dich besser. Jedesmal etwas mehr. Andere sehen die Seite an anderen Positionen.

Du musst also Inkognito nachsehen, oder einen der "Verschleierungsdienste" nutzen, um zu sehen, was andere sehen.

Letztlich kommt es aber jetzt darauf an, ob die Strategie insgesamt aufgeht. Wir erinnern uns: Das Ziel war, Anwälte als Kunden zu gewinnen. Bisher hat noch keiner angerufen - aber die Seite ist zeitlos und kann die nächsten Jahre da stehen. Wir werden sehen.

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